Wenn man die Anwendung von Botox hört, kommt einem als erstes die ästhetische Anwendung in den Sinn, jedoch wird es seit vielen Jahren in der Medizin zu Behandlungszwecken wirksam eingesetzt. Es wird bei Patienten mit Migräne, die für viele Menschen ein Albtraum geworden ist, leicht und effektiv eingesetzt.
Migräne ist eine intensive Form von Kopfschmerzen, die in der Regel in Anfällen auftritt. In einigen Fällen wird der Schmerz von Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit bzw. Erbrechen begleitet.
Migräne-Schmerzen manifestieren sich in der Regel als pochendes Kopfschmerzen. Dieses Gefühl kann sowohl an den Schläfen, in Nacken, an der Stirn als auch im gesamten Kopf auftreten. Es können mittlere bis sehr schwere Kopfschmerzen sein. Die Schmerzen können von Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit und Schwindel begleitet sein. Es kann zu Geruchsempfindlichkeit, Appetitveränderung und Neigung zu Süßigkeiten kommen. Es können auch psychologische Symptome wie z.B. Reizbarkeit, depressive Verstimmungen und dergleichen auftreten.
Migräne hat genetische, zentrale, neuronale und vaskuläre Ursachen. Außerdem prädisponieren biochemische und physiologische Risikofaktoren für diese Krankheit. Es tritt aufgrund von Veränderungen der Nerven und Gefäße im Gehirn auf. Bei einem Anfall wird der Bereich im Gehirn aktiviert, der die Migräne auslöst, es kommt zur Ausdehnung der Blutgefäße und die Nervenentzündungen. Mit der Aktivierung des Trigeminus im Gehirn tritt dann die Migräne auf.
Um eine Migräne-Diagnose stellen zu können, muss sichergestellt sein, daß der Patient keine anderen Probleme hat, die Kopfschmerzen verursachen. Aus diesem Grund sollten Anamnese, Häufigkeit, Dauer, auftretende weitere Befunde und neurologische Untersuchung ausgewertet werden.
Abhängig von der Häufigkeit und dem Schweregrad der Schmerzen können regelmäßig einzunehmende Medikamente oder Schmerzmittel für sofortige Schmerzlinderung verschrieben werden. In schweren Einzelfällen zielen die regelmäßig einzunehmenden Schmerzmittel nicht zur Linderung der Schmerzen, sondern sie beeinflußen das Gehirn und vermeiden somit Anfälle. Häufige Schmerzmittel können nachteilige Auswirkungen auf Organe wie z.B. Magen und Niere haben. Auch die Botox-Behandlung, die heutzutage als eine sichere und wirksame Methode gilt, ist heute sehr populär. Um die Migränebehandlung zu unterstützen werden ebenfalls regelmäßiger Schlaf, regelmäßige Ernährung, Entspannungstechniken und sportliche Aktivitäten empfohlen.
Das Botox, das aufgrund seiner muskelentspannenden Wirkung bekannt ist, wird aufgrund seiner Hemmungsfähigkeit an den Nervenenden mittels der Freisetzung von Neurotransmitter, erfolgreich bei der Behandlung von Migräne-Schmerzen eingesetzt.
Bei der Botox-Behandlung werden mit einer dünnen Kanüle an insgesamt 31 Stellen von Stirn, Schläfen, Nacken und Schultern Injektionen durchgeführt.
Bei der Botox-Behandlung bei Migräne werden positive Ergebnisse erreicht, indem Injektionen in den Bereich der Nervenenden an Nacken, Stirn, Schläfen und Hals injiziert werden.
Die Botox Anwendung kann bei allen Menschen mit chronischer Migräne durchgeführt werden, mit Ausnahme von Kindern, Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit.
Es sollte nicht angewendet werden bei Patienten, die aufgrund ihrer neurologischen Störungen nicht für eine Botox-Anwendung in Frage kommen, und bei Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit.
In einigen Fällen kann die Injektion wiederholt werden, um die positive Wirkung aufrechtzuerhalten, während in anderen Fällen die positive Wirkung mehrere Jahre andauert. Nach Ermesen des Spezialisten können zusätzliche Dosen an erforderliche Bereiche verabreicht werden, und der Patient kann sich mit erfolgreichen Ergebnissen von der chronischen Migräne verabschieden.
Bei der Behandlung einer chronischen Migräne werden die Botox-Injektionen im ersten Jahr in Abständen von drei Monaten wiederholt. Die nachfolgenden Injektionn sind dann nach patientenspezifischen Bedürfnissen abzustimmen.
In seltenen Fällen können Nebenwirkungen wie z.B. Schwellung, Rötungen und Empfindlichkeit auftreten. Um während der Anwendung Schwellungen und Schmerzen vorzubeugen, können Kalteiskompressen angewendet werden. Es kommt zu keinen bleibenden Schäden.
Es wurde festgestellt, daß bei Migränepatienten, bei denen Botox zur Beseitigung von Gesichtsfalten angewendet wurde, nach der Anwendung signifikant weniger Kopfschmerzen auftraten. Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse aus durchgeführten Studien wurden Botox İnjektionen für die Behandlung von chronischen Migränepatienten im Jahr 2010 in den Vereinigten Staaten und Großbritannien und im Jahr 2011 in der Türkei zugelassen.
Es ist sehr wichtig, daß der Patient die auslösenden Faktoren seiner eigenen Migräne identifiziert, da diese von Person zu Person unterschiedlich sein können. Einige Lebensmittel, Hunger, Dehydration, unregelmäßiger Schlaf, intensiver Sport und lange Reisen können Migräneanfälle auslösen. Umweltfaktoren wie z.B. grelles Licht, scharfe Gerüche und Klimaveränderungen, emotionale und psychologische Faktoren sowie hormonelle Veränderungen zählen zu den wichtigsten Faktoren die Migräneanfälle auslösen.
Da diese Behandlung unter lokaler Betäubung und mittels dünner Kanüllen durchgeführt wird, sind keine Schmerzen zu spüren.
Bei chronischer Migräne blockiert Botox die Freisetzung von chemischen Substanzen von den Nervenenden, die die Schmerzen verursachen, und dies verhindert eine aktive Schmerzweiterleitung von den Nervenenden zum Zentralnervensystem und kontrolliert somit die Schmerzen, bevor sie das Gehirn erreichen.
Der Eingriff dauert ca. 5-10 Minuten und es ist kein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Nach der Behandlung kann der Patient sofort in den Alltag zurück.